Die ungewollte Tieferlegung des Minis

 

Wieso wird der klassische Mini an der Vorderachse immer tiefer?


In jedem Tuningmagazin liest man immer von Tieferlegen oder Tieferlegungen. Ich drehe den Spieß heute einmal um und beschäftige mich heute mit dem Thema "Hochlegen". Denn die bauartbedingte, schleichende und selbstständige Tieferlegung des Minis an der Vorderachse sieht irgendwann nicht mehr schön aus und kann auch unbequem oder gefährlich werden.


Dazu vorab eine kurze Beschreibung des besonderen Fahrwerks mit Gummifederung, welches im Mini nach der "Whiskey-Soda-Federung" (offiziell Hydolastic Federung) ab 1971 verbaut wurde. Wie 90% aller Fahrzeuge besitzt der Mini an der Vorder- und Hinterachse Stoßdämpfer (eigentlich Schwingungsdämpfer), um die Schwingungen zu dämpfen. Anstatt üblicher Stahlfedern, die eine optimale Bodenhaftung gewährleisten, hat der Mini an der Vorder- und Hinterachse allerdings jeweils zwei Gummikonen pro Rad, welche die Funktion der üblichen Stahlfedern übernehmen. Diese "Gummibälle" wurden von Alex Moulton erfunden und tragen nahezu alleine das Fahrzeugewicht.


Da der Wechsel dieser Gummielemente recht aufwändig ist und es auch keine empfohlenen Wechselintervalle gibt, werden sie nicht regelmäßig getauscht. Es liegt aber auf der Hand, dass die Elemente aufgrund des Fahrzeuggewichtes auf lange Sicht nachgeben bzw. flacher werden. Und das ist der Grund, warum der Mini im Laufe der Zeit besonders an der Vorderachse an Platz im Radkasten verliert und sich immer mehr dem Boden nährt. Die Vorderachse ist besonders betroffen, weil hier der "schwere" Motor auf der Achse sitzt. Bei einigen Fahrzeugen ist auch eine Absenkung zur linken oder rechten Seite zu erkennen, je nach dem auf welcher Seite der besonders schwere Passagier sitzt. ;-)


Diese ungewollte Tieferlegung ist natürlich verstärkt bei älteren Minis zu finden und kann dazu führen, dass schonmal ein Stück der Auspuffanlage aufsetzt (besonders das Flexrohr bei neueren Baujahren) oder ein Rad bei starkem Einschlagen am Kotflügel schleift. Außerdem wird das Gummigemisch der Bälle mit den Jahren härter und dementsprechend wird auch der Fahrkomfort unbequemer, da die Federung immer härter wird.


In diesem Fall hilft nur eine Erneuerung der Gummielemte. Der Tausch der Elemente ist aufwändig und es wird ein spezielles Werkzeug benötigt. Ohne dieses Werkzeug ist ein sicherer Ausbau der alten Gummibälle nicht gewährleistet. Aus diesem Grund sollte die Erneuerung der Gummikonen durch eine Fachwerkstatt ausgeführt werden.

Nach dem Erneuern der Gummielemente ist man erstaunt wie hoch der Mini auf einmal an der Vorderachse ist. Es kann einige Zeit dauern bis der Mini sich wieder auf ein vernünftiges Niveau gesetzt hat. Aber so tief wie vorher wird er die nächsten 20 Jahre nicht mehr.

 

Wir haben unseren Firmensitz in Neumünster im wunderschönen Schleswig-Holstein und sind Ihr Mini Spezialist, wenn es um Wartung, Hauptuntersuchung, Reparatur oder Tuning geht.